Benjamin Britten

PETER GRIMES

22.02.2002
Staatstheater Oldenburg
Musikalische Leitung:
Alexander Rumpf
Inszenierung:
Uwe Eric Laufenberg
Bühne:
Kaspar Glarner
Kostüme:
Kaspar Glarner
Mit:
Frank van Aken / Lars Erik Jonsson, Marcia Parks, Bernard Lyon, Gudrun Pelker, Anneli Pfeffer, Nina Bubach, Frederik de Jounge, Henry Kiichli, Ariane Arcoja, Joachim Siemann, Paul Brady, Fritz Vitu, Jan Henrik Esen
Chor:
Thomas Bönisch
Rezensionen:

To find a real hope for the future of German opera direction it`s necessary to go west. In the unpretentiously solid Staatstheater of Oldenburg, Uwe Eric Laufenberg`s production of Peter Grimes proves that not all of the next generation of opera directors have lost their way. Pure, gutwrenchingly strong music theatre, fresh and detailed, crackling with energy. Grimes is a great opera: Laufenberg hears the music and tells its story. That`s how simple it is.

Financial Times, 22.05.2002

Im Zeitalter eines oft selbstverliebten, an einer glatten, vermeintlich "modernen" Oberfläche sich bewegenden Regietheaters, dessen Chiffren überholt und austauschbar geworden sind, gibt es nur wenige Regisseure, die den Mut besitzen, unverstellt die "wahre" Geschichte eines Stücks zu erzählen. Uwe Eric Laufenberg hat jetzt mit Benjamin Brittens "Peter Grimes" am Oldenburgischen Staatstheater eine packende Theatralik entfacht, wie sie selbst bei diesem emotional und musikalisch unter Starkstrom stehenden Stück selten ist. Die dichte, detailgenaue Personenführung in Kaspar Glarners gewaltiger, quasinaturalistischer Fabrikanlage samt kühl gekacheltem Pub ist elektrisierend; berührend Frank van Akens verzweifelter Grimes .... bewundernswert die Ensembleleistung und das Orchester unter Alexander Rumpf. Ein Ausnahme-Ereignis, nicht nur in Oldenburg.

DIE WELT, 05.03.2002

Kein Licht verlischt. Keine Möglichkeit, sich zurückzuziehen, in die Anonymität abzutauchen, zum unsichtbaren Voyeur zu werden: Im hell erleuchteten Zuschauerraum vor dem Eisernen Vorhang inszeniert Uwe Eric Laufenberg am Oldenburgischen Staatstheater den Prolog zu Brittens "Peter Grimes". (...) Laufenberg beobachtet, entdeckt, analysiert Mechanismen, Strukturen dieser Welt, in der tradierte Werte, rigide Moralbegriffe und Religiosität die Welt zusammenschweißen- und in der jeder, der sich diesem sozialen Reglement nicht einfügt, verdächtig ist, ausgegrenzt wird. Dabei entwickelt der Regisseur eine sinnliche, packende Theatersprache, die in den entscheidenden Momenten gebrochen wird und einer (alp-)traumgleichen, symbolischen Ebene weicht.

Auch wenn die Produktion das Oldenburgische Staatstheater an die Grenzen seiner Möglichkeiten geführt haben dürfte: Dieser "Peter Grimes" ist , ohne Übertreibung, ein Ereignis.

OPERNWELT, Jochen Breiholtz, 01.04.2002
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