Parsifal 2018 Bayreuth

Parsifal 2018 Bayreuth

Wer nun dem Gral zu dienen ist erkoren,

den rüstet er mit überirdischer Macht...“

 

Am 25. Juli 2018 wird die Neuinszenierung Lohengrin im Festspielhaus Bayreuth aufgeführt. Am 26. Juli wird es die Wiederaufnahme von Parsifal geben, unter dem neuem Dirigat von Semyon Bychkov in der überarbeiten Inszenierung von Uwe Eric Laufenberg.

 

Das Bühnenweihfestspiel Parsifal sollte den Bayreuther Festspielen als alleinigem Aufführungsort vorbehalten sein, so war es der Wille von Richard Wagner. 

 

1913 endete das Urheberrecht für dieses Werk.

1914 brach der erste Weltkrieg aus.

Stefan Herheim hat 2008 aus diesen geschichtlichen Daten eine Deutung gewagt, die mit allen Bayreuther Traditionen brach und versuchte, das Werk in diesem geschichtlichen Kontext zu interpretieren.

Schon Christoph Schlingensiefs Inszenierung von 2004, die in Bayreuth den Inszenierungen von Richard Wagner (bis 1932) und denen der Wagner-Enkel Wieland und Wolfgang (1951 bis 2001) folgte, konterkarierte die Tradition der Bühnen- und Bildsprache völlig, hatte neue, vielleicht schwer deutbare und sehr subjektive Akzente gesetzt.  

 

2016 versuchte das Team Laufenberg/Jäkel/Karge/Lorber ein Verständnis des Werkes aus seiner Textur im Bezug zur Jetztzeit zu wagen.

 

2018 versuchen wir, diese Sicht auf das Werk zu schärfen.

Was ist das Christentum?

Was bedeutet das Kreuz?

Was erzählt uns ein gequälter, leidender Mensch, der als Ritus immer wieder ans Kreuz geschlagen wird?

Welche Religion ist die unsere?

Wie wollen wir uns in dem Streit der Religionen positionieren?

Geht es uns in unserem gesellschaftlichen Streit um Religion? 

Haben und erklären wir eine Identität jenseits der Religionen?

Was glauben wir? Was wissen wir? Wo endet unsere Welt? Wo beginnt sie? 

Ist Christentum wirklich Mitfühlen?

 

Es gibt kaum einen besseren Ort als das Festspielhaus in Bayreuth, um diese Fragen zu stellen. 

Denn diese Fragen sind keine Opern-Fragen, sondern Fragen um unser Sein und unser Bewusstsein.

Deswegen wollte Richard Wagner, daß Parsifal nur hier, im Festspielhaus Bayreuth, gespielt werden sollte. 

Als ein Ort, an dem nicht Oper gespielt wird, sondern Musik-Theater im Sinne von Bühnenweihfestspiel ergründet wird.

Musik gedeutet als Welterklärung.

Nichts weniger versucht unsere Aufführung.